Integrative Leib- und Bewegungstherapie
Die Integrative Leib- und Bewegungstherapie (IBT), die am Fritz Perls Institut für Integrative Therapie, Gestalttherapie und Kreativitätsförderung (FPI, Düsseldorf) gelehrt wird, ist eine ganzheitliche Methode, in der psychotherapeutische, bewegungsagogische und leibtherapeutische Maßnahmen auf der Grundlage der „Integrativen Therapie“ und der „Psychomotorik“ als der mit Bewegung, Wahrnehmung und Koordination befaßten Disziplin der Psychologie verbunden werden.
In dieser Arbeit steht der Leib, der beseelte Körper in der Gesamtheit seiner psychophysiologischen Funktionen und die ihm eingefleischte Geschichte mit ihren Stress- und Entlastungsereignissen im Mittelpunkt. So wie sich jedes Gefühl der Trauer, Wut, Freude und Angst in Gestik und Mimik sowohl in der Körperhaltung als auch in der Bewegung ausdrückt, so kann es sich auch im Körper einprägen. Wird für diese Gefühle kein angemessener Ausdruck gefunden oder können Stresserlebnisse nicht reguliert werden, so können sie als verinnerlichte Belastungserfahrungen, als internalisierte Konflikte die unterschiedlichsten Beschwerden hervorrufen. Diese drücken sich über den Körper aus.
Bewegung wird als „Lebensphänomen“ gesehen, Krankheit hingegen zumeist als Entfremdungserscheinung, z.B. als Fixierung der „Erstarrung“. Die körperlichen, emotionalen, geistigen Verfestigungen/ Erstarrungen können in der Integrativen Bewegungstherapie entdeckt, erfahren und im Leib- und Bewegungserleben sowie im Gespräch bewusst gemacht werden.
Da seelische Erkrankungen und Störungen immer auch ein physisches Korrelat haben, wie die psychoneuroimmunologische Forschung bestätigt, greift eine nur verbal ausgerichtete Therapie oft zu kurz. Das Gleiche gilt andersherum für Funktionsstörungen des Körpers, bei denen immer auch psychologische, soziale und ökologische Komponenten berücksichtigt werden müssen.
In der IBT werden entspannungs-, atem-, bewegungs- und körpertherapeutische Maßnahmen zur Reduktion akuter und habitualisierter „Stressphysiologie“ und zum Aufbau einer „Gesundheitsphysiologie“ mit Strategien der verbalen und intermedialen Aufarbeitung verbunden.